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Die Immobilienstrategie des Erzbistums

Der gesellschaftliche Wandel umfasst zahlreiche Lebensbereiche. Er stellt die Pastoralen Räume vor große Herausforderungen. Das betrifft auch die Vielzahl von Immobilien – ob Pfarrheim oder Kirche: In jedem Fall gilt es, frühzeitig Perspektiven für eine kluge und tragfähige Nutzung zu entwickeln.

Hintergrund der Immobilienstrategie

Das Erzbistum Paderborn steht mit seinen 87 Pastoralen Räumen und den vielen weiteren kirchlichen Einrichtungen vor großen Herausforderungen. Drei grundsätzliche Fragen entstehen daraus:

  1. Wie viele und welche Gebäude brauchen wir wirklich aktuell und in Zukunft?
  2. Welche Gebäude können wir uns realistisch in Zukunft leisten/instanthalten/modernisieren?
  3. Wie können die Seelsorge und der kirchliche Auftrag zukünftig mit deutlich weniger und weiter sinkenden Ressourcen (personell und finanziell) gelingen?

Das Erzbistum entwickelte daher 2021 eine Immobilienstrategie, die auf die Entwicklungen reagiert, die in den 80er Jahren begonnen haben und sich zukünftig noch verstärken. Der aktuelle finanzielle Spielraum für die Seelsorge und das Erzbistum soll durch die aktuelle Immobilienstrategie für die nächsten 10 Jahre aufrechterhalten werden können. Dazu muss jeder Pastorale Raum die Flächen der Gebäude deutlich reduzieren, die bisher für die Seelsorge genutzt werden. Die Immobilienstrategie ist auf die kommenden 10 Jahre ausgelegt. Um den finanziellen Spielraum auch für kommende Generationen gewährleisten zu können, werden weitere Immobilienprozesse nötig sein.

Ablauf und Termine

Im Spätsommer 2022 haben der Pfarrgemeinderat und der Vermögensverwaltungsrat beschlossen für die Pfarrei St. Clara ein Immobilienkonzept zu entwickeln. Dafür wurde für die Unterstützung der Gremien eine Immobilienberatung der Erzbischöflichen Generalvikariats Paderborn beantragt.

Bereits vorher haben sich die beiden Gremien über die Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn und die zugehörigen Richtlinien und Verfahrensschritte informiert.

Am 11. Dezember 2024 findet ein ersten Treffen statt, bei dem der Vermögensverwaltungsrat, der Pfarrgemeinderat sowie das Pastoralteam, über das weitere Vorgehen informiert werden.
Mit dem anstehenden Gespräch beginnt der Beratungsprozess zu dem Immobilienbestand der Pfarrei. Ziel ist es die Rahmenbedingungen mit dem Beratungsteam des Erzbistums zu besprechen und das weitere Vorgehen in einem Kontrakt zusammenzufassen.

In der Projektgruppensitzung am 13. Februar wurde der Kontrakt geschlossen.
Ebenfalls wurden erste Fakten eingeholt und die Auftaktveranstaltung vorbereitet.

Auf dem Weg zur bedarfsgerechten Neuausrichtung des eigenen Immobilienbestandes haben die Verantwortlichen der Gesamtpfarrei St. Clara Dortmund-Hörde mit dem zuständigen Beratungsteam des Erzbischöflichen Generalvikariates aus Paderborn einen gemeinsamen Kontrakt geschlossen. Er markiert den praktischen Start des mehrmonatigen Immobilienstrategieprozesses. Außerdem sind diverse Prozessschritte, Verantwortlichkeiten und Termine verbindlich festgelegt. Dazu gehört neben weiteren Beteiligungsformaten vor allem die große öffentliche Auftaktveranstaltung am 11. März um 19 Uhr in der Kirche St. Joseph, Berghofen. Alle Interessierten sind dazu unabhängig von Kirchenmitgliedschaft und Glauben herzlich eingeladen.

„Die bisherige Auseinandersetzung mit der Immobilienfrage war wichtig und augenöffnend“, berichtet Verwaltungsleiter Sven Rodewald. „Viele Immobilien in unserem Eigentum sind bereits für die heutige Nutzung zu groß. Wenn sich die Mitgliedszahlen und das kirchliche Engagement so entwickeln, wie das heute schon absehbar ist, werden sich der Leerstand und die Fehlnutzungen nochmals deutlich vergrößern.“ Aus den bisherigen Gesprächen geht hervor, dass für viele Gläubige die Trennung von Immobilien schmerzhafte Gefühle hervorruft, dass aber auch der Leerstand als schmerzlich empfunden wird. Dieses Stimmungsbild, so Rodewald weiter, verdeutliche den Handlungsbedarf.

Immobilienstrategie und Stufenmodel

Die Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn zielt darauf ab, Kirchengemeinden dazu anzuregen, sich verbindlich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie die vorhandenen Gebäude zukünftig sinnvoll und bedarfsgerecht genutzt und unterhalten werden können. Dies umfasst die Prüfung möglicher Anpassungen an den Gebäudebestand, die Zusammenlegung von Funktionen oder sogar die Aufgabe einzelner Standorte. Über die künftige Nutzung der kirchlichen Immobilien entscheiden die verantwortlichen Gremien in der örtlichen Pfarrei St. Clara selbst. Das sind in Abstimmung mit dem Pfarrgemeinderat der Kirchenvorstand.

Handlungsbedarf in Immobilienkonzept überführen

Bereits vor Schließung des Kontraktes hatten sich der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Clara Dortmund-Hörde intensiv mit der Immobilienstrategie auseinandergesetzt und die Notwendigkeit von Veränderungen erkannt. Das Erzbischöfliche Generalvikariat unterstützt sie im Immobilienstrategieprozess. Dieser startet nun in die aktive Phase, um den erkannten Handlungsbedarf schrittweise in ein konkretes Immobilienkonzept zu überführen. Der Kontrakt regelt dafür die Verantwortlichkeiten, den Ablauf der weiteren Prozessschritte sowie diverse Termine und einen Zeitrahmen von insgesamt etwa 15 Monaten bis zur Verabschiedung eines finalen Immobilienkonzeptes durch die verantwortlichen Gremien.

Für die weiteren Schritte im Zuge des Immobilienstrategieprozesses wurde im Pastoralen Raum eine 11-köpfige Immobilien-Projektgruppe aus den beteiligten Kirchengemeinden eingesetzt. Die Immobilien-Projektgruppe hat die Aufgabe, weitere Termine und die Datenbeschaffung zu koordinieren und für eine breite Beteiligung der Bevölkerung zu sorgen. Dazu wird es unter anderem Infoabende und Meinungsumfragen geben. Das Stimmungsbild der Bevölkerung wird in die weitere Entscheidungsfindung einfließen. Darüber hinaus wird in einer ersten Erhebung ermittelt, welche kirchlichen Gebäude wie genutzt werden.

Einladung zur Auftaktveranstaltung

Zu den im Kontrakt festgelegten Terminen gehört auch die Auftaktveranstaltung am 11. März um 19 Uhr in der Kirche St. Joseph, Busenbergstr. 4 in Berghofen, zu der Sven Laube, Leiter Pastorale Koordination die gesamte Bevölkerung, unabhängig von Kirchenmitgliedschaft und persönlicher Glaubensvorstellung, einlädt: „Kirchliche Gebäude sind für die meisten Menschen identitätsstiftend. Deshalb wollen wir möglichst viele Menschen am Denkprozess über die zukünftige Nutzung unserer Immobilien beteiligen.“

Auf der Auftaktveranstaltung stellen sich die Mitglieder der Immobilien-Projektgruppe der Pfarrei vor. Weiterhin wird das Team der interdisziplinären Fach- und Prozessberatung des Erzbischöflichen Generalvikariates das weitere Vorgehen erläutern. Zudem sollen auf der Veranstaltung die Beteiligungsmöglichkeiten für die Bevölkerung aufgezeigt und geschaffen werden.

Hier finden Sie die Präsentation zur Auftaktveranstaltung vom 11.03.2025