„Hauptsache gesund!“ So sagen wir oft. Was ist aber, wenn es nicht so ist? Was aber, wenn wir krank sind? Und wer gibt das schon gerne zu in einer Gesellschaft, in der nur Leistung zu zählen scheint?
In der Bibel lesen wir immer wieder, wie wichtig für Jesus die Kranken sind. Sie sind oft einsam, verachtet, oder bemitleidenswert, manchmal werden sie auch ‚von oben herab’ behandelt. Oder sie werden sogar aus der Gesellschaft ausgeschlossen, wie die vom Aussatz befallenen Kranken. Jesus wendet sich den Kranken in besonderer intensiver und liebevoller Weise zu. Er nimmt sie in ihrer Schwachheit an, so wie sie sind, und schenkt ihnen seine Liebe und Zuneigung. Und – ganz wichtig – er stärkt ihr Vertrauen zu sich selbst. Immer wieder lesen wir, dass Jesus sagt: „Dein Glaube hat dir geholfen. Dein Glaube hat dich gesund gemacht!“
In der Feier der Krankensalbung wird dies auch deutlich: Jesus stärkt den Kranken. Durch die Auflegung der Hände und durch die Salbung soll der Kranke spüren: Du bist nicht allein. Jesus will dich stark machen. Er gibt dir jetzt die Kraft, die du für dich brauchst. Darum ist die Krankensalbung auch ein Sakrament, d.h. übersetzt ein Heilszeichen, für Kranke, für seelisch und körperlich Kranke, gleichermaßen für ältere wie auch für jüngere Menschen. Sie ist also nicht ein Sakrament allein für Sterbende. Und die ältere Generation kann durchaus auch ihre Altersschwäche als Mühsal empfinden und um die Krankensalbung bitten.
Wir feiern die Krankensalbung mit all denen, die sie wünschen. Vielfach geschieht dies im Krankenhaus, bei einem bedrohlichen Gesundheitszustand oder vor einer Operation. Aber auch selbstverständlich einzeln zuhause in ihrer vertrauten Umgebung.
Die stärkende Erfahrung der Gemeinschaft wird deutlich in den Krankensalbungsfeiern in den Gemeinden, meistens in der Advents- und/oder in der Fastenzeit.
Natürlich können Bedürftige die Krankensalbung auch öfter empfangen. Sie sind eingeladen, immer wieder die liebende und wohltuende Nähe Jesu zu spüren.