Nun mag so mancher denken, jetzt fällt denen auch nichts Besseres mehr ein, die Karnevalszeit ist doch längst vorbei!
Aber nein, das meine ich doch gar nicht. Ich denke vielmehr an das Liborifest, das in unserem Erzbistum Paderborn, als sogenannte 5. Jahreszeit gefeiert wird.
Dieses neuntägige Fest findet dieses Jahr vom 26. Juli bis 3. August statt und verbindet die 3 „K“ (Kirche, Kirmes und Kultur) in ganz besonderer Weise. Über 1,5 Millionen Menschen zieht das Liborifest jährlich an und über 150 Schausteller haben ihre Verkaufsstände und Fahrgeschäfte auf dem Liboriberg sowie dem Pottmarkt um den Dom aufgebaut, um uns mit allerlei zu verwöhnen und zu unterhalten. Und auch die zahlreichen Verbände unserer Diözese sind um den Dom mit Aktionsständen vertreten und laden zu einem bunten Programm und Begegnungen ein. Soweit kann dies jeder von uns auf diversen Seiten im Internet nachlesen.
Doch was bewegt mich, wenn ich an das Liborifest in Paderborn, meiner Heimatstadt denke. Strahlende Kinderaugen können sich nicht sattsehen an den bunten Lichtern auf dem Kirmesplatz, mit den damals 5 Mark, die ein jeder von uns 4 Geschwistern von unserer Großmutter bekam, durften wir uns einen Paradiesapfel kaufen und Lose, um einen dieser verlockenden Plüschtiere zu gewinnen; und dann die Fahrt mit dem Riesenrad um einmal die Stadt von oben zu sehen, herrlich! Später dann als Jugendliche, das erste Mal bei der Eröffnung des Liborifestes im „hohen Dom“ dabei; schon 1 Stunde vor Beginn der feierlichen Überführung des Schreins aus der Krypta war der Kirchenraum voll mit Gläubigen aus aller Herrenländer; und dann der ergreifende Moment als der Liboritusch erklang bist du ergriffen von der Stimmung, die in dir klingt und dich mitnimmt in das schöne Lied für unseren Patron:
„Sei gegrüßet oh Libori, dessen Namen Ehr und Glorie, Gott auf Erden großgemacht; sei gegrüßt im Himmel droben, wo dich Christus hoch erhoben und die Krone dir gebracht! Durch dein Beispiel, deine Lehre hast du dich um Gottes Ehre treu gemüht zu aller Zeit; hast dein Volk zu Gott geleitet, Christi Namen ausgebreitet als ein Licht in Dunkelheit.“
Viele Jahre später habe ich Libori noch auf eine andere Weise erleben dürfen: Mit unserer Caritasgruppe in St. Joseph sind wir mehrere Jahre hintereinander zum Caritas-Tag nach Paderborn gefahren. Nach dem feierlichen Pontifikalamt mit dem Weihbischof im Dom trafen sich dann alle Haupt- und Ehrenamtlichen zu einem großen Fest der Begegnung mit lecker Essen und Musik auf dem Kardinal-Degenhardt-Platz. In dieser Gemeinschaft das Liborifest erleben zu dürfen ist nochmal eine ganz andere und neue Erfahrung.
Ein Fest der Begegnung mit den Menschen untereinander, bei der Gottes Nähe spürbar ist.
So wünsche ich Ihnen/Euch ein Stück dieser Freude, lasst uns aufbrechen und allen diese Freude mitteilen, evtl., als ein kleines Licht in der Dunkelheit dieser Tage – wir sehen uns in Paderborn ….
Es freut sich Agnes Szary