Es gibt viele Dinge, die angeblich glücklich machen. Gehört das Essen wirklich dazu?
Das Essen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Viele Menschen leiden jedoch im Bezug auf das Essen. Da sind Nahrungsmittel, die nicht vertragen werden, ja sogar krank machen können.
Ein weiterer Teil der Menschheit hat Probleme das Essen auf ein normales Maß einzuschränken, es wird zu viel Nahrung aufgenommen oder oft auch die falsche Nahrung. Essstörungen gibt es in unterschiedlichen Formen, die Medizin und Psychologie versuchen zu helfen, nicht immer mit Erfolg. Dann ist für diese Menschen das Thema Essen mit Leid und Ohnmacht verbunden.
Umgangssprachlich bringen Worte wie „Frustfuttern“ und „Schönsaufen“ die schwierigen Seiten des Essens und des Lebens zum Ausdruck. In diesem Zusammenhang erscheint meine Überschrift eher wie Hohn. Aus diesem Grund habe ich an die Überschrift neben dem Ausrufzeichen auch ein Fragezeichen gesetzt. Kann uns Essen wirklich glücklich machen?
Ostern ist mit seinen Aussagen und in seiner spirituell-geistlichen Dimension das wichtigste Fest des christlichen Glaubens. Es geht um Leben und Tod. Und es geht um Dich und mich.
Es ist der Auftrag, den Jesus hat, Menschen um sich herum mit diesen Themen zu konfrontieren und sie einzubeziehen in den Weg des Lebens, damit sie sehen und verstehen. Und dazu gehört ganz wesentlich das Essen miteinander. Das Drama der Kreuzigung beginnt mit dem Abendmahl und das Thema Auferstehung endet mit dem Frühstück der Jünger mit Jesus am See. Beide Mahlzeiten hat Jesus für die Jünger organisiert.
Jesus hat in seiner Religion, im Judentum, gelernt, dass der Glaube an Gott immer mit einem gemeinsamen Mahl zu tun hat. So ist jeder Sabbath geprägt von einer häuslichen Mahlfeier, ebenso wie viele der jüdischen Feste.
Hier zeigt sich, dass Essen wichtig ist, dass gemeinsames Essen ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens und Glaubens sein kann, wenn wir gut darauf achten und eine Kultur dafür entwickeln.
In unserer christlichen Tradition gibt es viele Feste und Begegnungen, die uns stärken wollen, und die mit einem Mahl verbunden sind. Angefangen mit der Eucharistiefeier, die in ihrer Symbolik eine Mahlfeier ist. Es gibt aber noch mehr, das es zu pflegen gilt. Die Agapefeier bezeichnet ein Mahl, das man geschwisterlich in Liebe miteinander einnimmt. Zu solchen Feiern laden wir besonders im Rahmen unserer Ostergottesdienste ein.
Wir beginnen mit einem einfachen Mahl in der Familienkirche am Gründonnerstag um 19 Uhr, wo wir das Passchamahl näher kennen lernen wollen: das Mahl der Israeliten beim Auszug aus Ägypten.
In der Osternacht laden wir nach dem Gottesdienst zu einem einfachen Mahl, am Ostersonntag wird in St. Kaiser Heinrich zu einem reichhaltigen Frühstück im Anschluss an die Messe gebeten.
Beim Osterfeuer in Berghofen ist nicht nur Stockbrot für die Kinder vorhanden, sondern Gutes für alle vorbereitet.
Den Abschluss bietet die Tankstelle am Ostermontag an. Unter dem Thema „Eat & Play“ wird neben dem gemeinsamen Essen auch Freude und Zuversicht durch gemeinsames Spielen zu erfahren sein.
Was ist so wichtig an gutem gemeinschaftlichen Essen? Es fördert die Begegnung, lädt ein zum Gespräch und Austausch, es holt mich runter vom Sofa oder hinter dem Computer hervor. Und es ist eine Art das Leben miteinander zu teilen, besonders, wenn es uns gelingt das in einer guten und positiven Atmosphäre zu tun. Solche Formen des Essens brauchen wir in unserem Alltag, aber auch bei unseren Festen.
Lassen wir uns zu den Feiertagen einladen zum Essen oder werden selber GastgeberIn für ein gutes Mahl mit interessanten Menschen, die das Leben mit uns teilen wollen.
Wir wünschen allen ein gesegnetes und frohes Osterfest und die Erfahrung von guter Gemeinschaft.
Der Herr ist auferstanden!!!
Ihr Matthias Boensmann