Geht es Ihnen manchmal auch so wie mir?
Ein neues Kirchenjahr beginnt. Advents- und Weihnachtszeit fliegen nur so, sind eigentlich viel zu schnell vorbei.
Es folgen einige Wochen im Jahreskreis, bevor wir dann in den Osterfestkreis eintreten. 40 Tage Fastenzeit, 50 Tage Osterzeit, dann Pfingsten, Dreifaltigkeitssonntag, Fronleichnam… und dann?
Dann beginnt der Alltag in der Kirche – die Sonntage im Jahreskreis. Es sind viele Wochen, bis das Kirchenjahr endet und wir erneut mit dem Advent beginnen.
Spätestens im Sommer merke ich, wie sehr sich diese Zeit doch zieht. Ja, manchmal kommt bei mir Langeweile auf. Immer die grünen Messgewänder, kein Weihrauch weit und breit, die Lesungstexte sind oftmals wenig spannend, die „normalen“ Lieder können nicht immer begeistern. Es ist eben Alltag. Und so freue ich mich sehr über die wenigen Sonntage, an denen wir den Alltag unterbrechen, wie z. B. die verschiedenen Patronatsfeste, Libori oder Christkönig.
2025 haben wir aber ein „Super-Kirchenjahr“. Uns erwarten in diesem Jahr wohl die meistmöglichen Festtage, die auf einen Sonntag fallen und die den „normalen grünen Sonntag“ ersetzen:
2. Februar: Fest Darstellung des Herrn (Lichtmess), 29. Juni: Hochfest der Apostel Petrus und Paulus, 14. September: Fest Kreuzerhöhung,
2. November: Allerseelen, 9. November: Fest Weihe der Lateranbasilika.
Das ist die ganze Bandbreite an Festen, die die Kirche zu bieten hat.
Christusfest, Heiligenfest, sogar das Fest der Weihe einer Kirche, die als so bedeutend gilt, dass ihr Weihetag wichtiger als der Sonntag ist.
Womit wir thematisch kurz einen Ausflug nach Rom machen, denn 2025 begehen wir zudem noch ein Heiliges Jahr, das Papst Franziskus mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom an Heiligabend eröffnet hat.
Unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ werden Millionen Gläubige in Rom erwartet. Neben der Wallfahrt nach Rom sind das Durchschreiten der Heiligen Pforten der vier Basiliken Petersdom, Santa Maria Maggiore, Sankt Paul vor den Mauern und der bereits erwähnten Lateranbasilika grundlegende Elemente. Und auch wenn wir nicht nach Rom pilgern, so können wir uns doch im Gebet zum Heiligen Jahr und durch das Singen der Hymne „Licht des Lebens, Flamme unsrer Hoffnung“ mit den Millionen Pilgerinnen und Pilgern verbinden.
Nutzen wir im von mir liebevoll getauften „Super-Kirchenjahr“ die Chance, gerade an den genannten Festtagen die Gottesdienste zu besuchen und mitzuerleben, was diese Tage so besonders macht. Seien wir mit dabei, denn das nächste Super-Kirchenjahr gibt es erst wieder im Jahr 2031.
Tobias Hölscher