Der dunkle November – wie sehr wir vor ihm fliehen, eröffnen helle Weihnachtsmärkte, erstaunen vor dem größten Tannenbaum in Dortmund.
Und doch – das Dunkle gehört zu uns: Wir kennen es, wenn uns etwas Schweres nicht loslässt, in Verlassenheit und Trauer.
Der „dunkle“ November hat aber mit dem Fest „Allerheiligen“ begonnen, an dem wir das „Heilige“, das „Heile“, das Helle feiern. Untrennbar gehört „Allerseelen“ dazu, das Bewusstwerden von Leid und Tod. Beide Elemente sind in uns, gehören zusammen.
Sie sind kein Gegensatz: Das Licht vertreibt die Dunkelheit, wirft aber immer auch Schatten.
Im November scheint nun die Dunkelheit die Tage auszufüllen. Auch die Kerze, die wir abends anzünden, nimmt die Dunkelheit ernst. Sie kann aber ohne eine Verheißung nicht ertragen, gelebt werden.
Dem Totensonntag folgt der 1. Advent, Vorbote, Verheißung auf das Kommen des Erlösers, der Frieden schenkt. In diesem Frieden von Dunkelheit und Licht können wir leben.
Ich wünsche uns allen diese Einheit von Dunkelheit und Licht, die Frieden schenkt.
Werner Tull