Es ist soweit: Dortmund, 12 Uhr, Busbahnhof, über 20 Stunden Fahrt liegen vor uns. Standesgemäß geht es natürlich nicht mit Flugzeug, Zug oder Auto los, sondern natürlich mit dem Reisebus.
Unser Ziel: Rom, die ewige Stadt. Denn zur diesjährigen Ministrantenwallfahrt sind zusammen mit Pastor Christof Graf und mir, FSJler Ole Lingnau, 6 Messdienerinnen und Messdiener aus unseren Gemeinden unterwegs.
1.500 Kilometer – Für die Weltjugendtags-Erfahrenen unter uns sollte die Strecke ja wohl zu schaffen sein. Im Vergleich zu den 36 Stunden von Lissabon nach Dortmund letztes Jahr sind es nach Rom „nur noch“ etwas mehr als 20 Stunden… Naja so kurz ist die Strecke dann vielleicht doch nicht. Zumindest haben wir genug Zeit für skurrile Gespräche, dumme Witze und um im Bus als Gruppe vom Phoenixsee aufzufallen, in dem wir zum Beispiel noch mal unseren Motto-Ruf: „1, 2, 3 – Stimmung!“ einstudieren.
Den haben wir letztes Jahr beim Weltjugendtag von einer Gruppe aus Dortmund Husen-Kurl abgeschaut, er ist mittlerweile zum offiziellen Motto unserer Phoenixsee-Gruppe gereift.
Einer aus der Gruppe zählt an: „Eins … zwei … drei“ – Alle anderen reißen die Hände in die Höhe und antworten mit einem im Chor gebrüllten „STIMMUNG!“ Die verwirrten Blicke der anderen Gruppen gibt es inklusive. Aber dafür ist unser Motto allemal flotter und klingt motivierter als der lahme „Ciao-mit Pfau“ Gruß – Ein Vorschlag aus Paderborn. Und vielleicht heißt es ja schon bald: Uno, Due, Tre – Umore!? – Oder zumindest so ähnlich…
Man merkt, dass wir als Gruppe definitiv Spaß miteinander haben werden. Und ich bin mir sicher: Im Gedächtnis bleiben die lustigen und skurrilen Momente als Gruppe, die Gespräche, die verbrachte Zeit, das was wir gemeinsam erleben werden. Dinge von denen man noch Monate und Jahre später erzählen kann. Es sind die Momente, in denen man mit Tränen in den Augen vor Lachen sagt, dass man das alles nicht mehr könne oder der Moment, wenn wir gemeinsam als Gruppe in der prallen Sonne auf dem Petersplatz stehen, ohne dass jemand umkippt, in der Hoffnung aus nächster Nähe einen kurzen Blick auf den Papst erhaschen zu können.
Großartig wird es aber hoffentlich auch sein, gemeinsam Rom zu entdecken, diese einzigartige Stadt zu erleben und vielleicht ein kleines Stück von der Geschichte und der Bedeutung von Orten wie dem Vatikan, dem Petersdom oder dem Kolosseum mitzunehmen. Und auch mit 50.000 weiteren engagierten Ministranten aus insgesamt 15 Nationen wieder einmal Teil einer lebendigen, vielfältigen und vor allem auch jungen Kirche sein zu dürfen, wird zweifelsfrei ein tolles Gefühl sein.
Jetzt heißt es für uns: Kofferpacken, genügend Sonnencreme mitnehmen und noch ein letztes Mal gut ausschlafen bevor es mit Vorfreude in den Bus geht.
In diesem Sinne: Eins, zwei, drei – Stimmung!
Ole Lingnau, FSJ